Erziehung im Nationalsozialismus
Bündische Jugend – Hitlerjugend – Reformpädagogik
von Christoph J. Eppler
Die vorliegende Arbeit untersucht, angeregt u. a. durch die Werke „Vom Wandervogel bis zur Hitlerjugend“ und „Hitlers Pädagogen“ des Göttinger Erziehungswissenschaftlers Hermann Giesecke, die Erziehung der deutschen Jugend, primär in der Zeit von 1890-1945.
Gerade durch die Betrachtung des Erziehungswesens in der Vorgeschichte des „Dritten Reiches”, der Wandervogelbewegung, der Bündischen Jugend, der militärisch-patriotischen Ausbildung („Mythos Langemarck”) und der Reformpädagogik, sollen Kontinuitäten aufgezeigt werden, die die Erziehung der Jugend unter der Herrschaft des Nationalsozialismus maßgeblich beeinflussten.
Bearbeitet wurden u. a. folgende Kapitel deutscher Jugendgeschichte:
- Jugendbewegung
- Wandervogel
- Bündische Jugend
- Reformpädagogik
- Geisteswissenschaftliche Pädagogik
- NS-„Erziehung” (Baldur von Schirach, Alfred Baeumler, Ernst Krieck, Hitler)
- Hitlerjugend (HJ)
- Bund Deutscher Mädel (BDM).
Die erzieherischen Ansätze folgender Pädagogen und Philosophen werden diskutiert:
- John Dewey
- Paul Geheeb
- Stefan George
- Hermann Giesecke
- Kurt Hahn
- Georg Kerschensteiner
- Ellen Key
- Alfred Lichtwark
- Hermann Lietz
- Theodor Litt
- Maria Montessori
- Friedrich Nietzsche
- Herman Nohl
- Berthold Otto
- Peter Petersen
- Eduard Spranger
- Erich Weniger
- Theodor Wilhelm
- Gustav Wyneken
ISBN 9783938176382
774 Seiten, fester Einband
Format: 210 x 148 mm
Aus Zuschriften an den Autor:
„ein hervorragendes Werk (…) hätte man genauso unverändert auch als Habilitationsschrift einreichen können“ – Prof. Dr. Dieter Leuze, Essen
Ein „schönes, systematisches Werk, wahrhaftig ein opus per doctum!“ – Prof. Dr. Friedemann Maurer, Hausen ob Verena/Schwarzwald
Inhaltsverzeichnis:
- Vorwort
1. Einleitung
2. Hermann Giesecke – Leben und Werk
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2.1. Kindheit und Jugend
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2.2. Studienjahre
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2.3. Assistentenjahre bei Theodor Wilhelm in Kiel
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2.4. Lehr- und Forschungstätigkeit als Professor in Göttingen
3. Pädagogik im Nationalsozialismus. Eine Analyse anhand von Hermann Gieseckes Werken „Vom Wandervogel bis zur Hitlerjugend. Jugendarbeit zwischen Politik und Pädagogik“ (1981) und „Hitlers Pädagogen. Theorie und Praxis nationalsozialistischer Erziehung“ (1993/1999)
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3.1. Eine Analyse der pädagogischen beziehungsweise jugendpolitischen Bedeutung der Geschichte der Jugendbewegung und der Jugendarbeit anhand von Hermann Gieseckes Werk „Vom Wandervogel bis zur Hitlerjugend. Jugendarbeit zwischen Politik und Pädagogik“ (1981)
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3.1.1. Die Entwicklung der Jugendbewegungen, der Jugendpolitik und der Jugendpflege bis zum Ersten Weltkrieg
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3.1.1.1. Die Jugendbewegungen bis zum Ersten Weltkrieg
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3.1.1.1.1. Soziale, politische und wirtschaftliche Hintergründe der Jugendbewegung, Jugendstil
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3.1.1.1.2. Die Geschichte der Wandervogelbewegung
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3.1.1.1.3. Inhalt und Werte des Wandervogels
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3.1.1.1.4. Das Treffen auf dem Hohen Meißner 1913
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3.1.1.2. Die erwachsenengelenkte Jugendpolitik und staatliche Jugendpflege bis zum Ersten Weltkrieg
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3.1.1.2.1. Die religiöse Jugendarbeit
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3.1.1.2.2. Die sportlich-vormilitärisch ausgerichteten Jugendorganisationen
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3.1.1.2.3.1. Die Organisierung der Arbeiterjugend
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3.1.1.2.3.2. Die Arbeiterjugendbewegung
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3.1.1.2.3.3. Die katholische Zentrumspartei
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3.1.1.2.3.4. Der Nationalliberale Jugendverein
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3.1.1.2.3.5. Die Jugendarbeit der konservativen Parteien
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3.1.1.3. Bedeutung der Reformpädagogik für die Entstehung der Jugendbewegung
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3.1.1.3.1. Die kunsterzieherische Bewegung Alfred Lichtwarks
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3.1.1.3.2. Der reformpädagogische Ansatz Maria Montessoris
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3.1.1.3.3. Der reformpädagogische Ansatz von Ellen Key
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3.1.1.3.4. Der reformpädagogische Ansatz von Hermann Lietz – die „Deutschen Landerziehungsheime“
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3.1.1.3.5. Das reformpädagogische Modell von Paul Geheeb – die Odenwaldschule in Oberhalmbach
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3.1.1.3.6. Das reformpädagogische Modell Gustav Wynekens – die „Freie Schulgemeinde Wickersdorf“ und der „pädagogische Eros“ (Stefan George)
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3.1.1.3.7. Der reformpädagogische Ansatz Peter Petersens – der „Jenaplan“
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3.1.1.3.8. Das reformpädagogische Modell Kurt Hahns – Schloss Salem am Bodensee
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3.1.1.3.9. Der reformpädagogische Ansatz John Deweys
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3.1.1.3.10. Die Idee der Arbeitsschule bei Georg Kerschensteiner
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3.1.1.3.11. Der reformpädagogische Ansatz Berthold Ottos
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3.1.1.3.12. Die Idee der Waldorfschule bei Rudolf Steiner
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3.1.1.4. Exkurs: Die Geisteswissenschaftliche Pädagogik
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3.1.1.4.1. Der pädagogische Bezug Herman Nohls
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3.1.1.4.2. Der pädagogische Ansatz Theodor Litts
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3.1.1.4.3. Der pädagogische Ansatz Eduard Sprangers
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3.1.1.4.4. Der systematische Ansatz Erich Wenigers
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3.1.2. Die Entwicklung der Jugendbewegungen, der Jugendpolitik und der Jugendpflege vom Ersten Weltkrieg bis zum Ende der Weimarer Republik
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3.1.2.1. Das Fronterlebnis des Ersten Weltkriegs als Trauma einer Generation – „Mythos Langemarck“
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3.1.2.2. Die Entwicklung der staatlichen Jugendpflege und der Schule
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3.1.2.3. Das Aufgehen der Frontgeneration in den Bünden
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3.1.2.4. Die Entwicklung der Jugendorganisationen
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3.1.2.4.1. Die Pfadfinder
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3.1.2.4.2. Die Jugendorganisationen der Parteien
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3.1.2.4.2.1. Die Jungsozialisten
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3.1.2.4.2.2. Der Kommunistische Jugendverband Deutschlands
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3.1.2.4.2.3. Die Jugendorganisationen der bürgerlichen Parteien
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3.1.2.4.2.4. Die DNVP und der Bismarckbund
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3.1.2.5. Die Entwicklung der Reformschulen in der Weimarer Republik
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3.1.2.6. Die Entstehung der paramilitärischen Organisationen
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3.1.2.6.1. Der Jungdeutsche Orden
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3.1.2.6.2. Der Stahlhelm-Bund der Frontsoldaten
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3.1.2.6.3. Die „Sturmabteilung“ (SA) der NSDAP
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3.1.2.6.4. Die Hitler-Jugend (HJ)
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3.1.2.6.4.1. Die Entstehung der HJ
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3.1.2.6.4.2. Die HJ als national- bzw. sozialrevolutionäre Kampfjugend der Jahre 1926-1932
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3.1.2.6.4.3. Die HJ unter Baldur von Schirach bis zur „Machtergreifung“
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3.2. Pädagogik im Nationalsozialismus. Eine Analyse der theoreti-schen Fundierung und praktischen Umsetzung der national-sozialistischen Ideologie in der Erziehung anhand von Hermann Gieseckes Werk „Hitlers Pädagogen. Theorie und Praxis nationalsozialistischer Erziehung“ (1993/2. Aufl. 1999)
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3.2.1. Die Phase der „Gleichschaltung“
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3.2.1.1. Die „Gleichschaltung“ und Anpassung der Reformschulen, Jüdisches Bildungswesen
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3.2.1.2. Die Auseinandersetzung mit den Konfessionsschulen
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3.2.1.3. Die „Gleichschaltung“ der Jugendverbände
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3.2.1.3.1. Die „Gleichschaltung“ der konfessionellen Jugendverbände
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3.2.1.3.2. Die „Gleichschaltung“ der Bündischen Jugend
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3.2.1.4. Die „Gleichschaltung“ der staatlichen Schule und die Einführung von NS-Schulen
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3.2.1.4.1. „Gleichschaltung“ der Pädagogenschaft
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3.2.1.4.2. Schule und HJ – Konflikte und Synergien
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3.2.1.4.3. Die nationalpolitischen Erziehungsanstalten (Napolas)
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3.2.1.4.4. Die Adolf-Hitler-Schulen
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3.2.1.4.5. Die „Reichsschule der NSDAP Feldafing“
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3.2.2. Formationserziehung nach Ernst Krieck
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3.2.2.1. Krieck und der Kampf gegen die kirchliche Schulaufsicht
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3.2.2.2. Kriecks Hinwendung zum Nationalsozialismus
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3.2.2.3. Kriecks pädagogisches Konzept der „Formationserziehung“
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3.2.3. Männerbündische Ideale nach Alfred Baeumler
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3.2.3.1. Baeumlers Auseinandersetzung mit Thomas Mann
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3.2.3.2. Baeumlers Nietzsche-Studien
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3.2.3.3. Baeumlers Annäherung an den Nationalsozialismus
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3.2.3.4. Baeumlers männerbündischer Idealismus
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3.2.3.5. Baeumlers pädagogische Theorie
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3.2.4. Die Etablierung der HJ als Staatsjugend
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3.2.4.1. Baldur von Schirach und die HJ während des Zweiten Weltkriegs
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3.2.4.2. Der ambivalente Einfluss von NS-Frauenbild und BDM
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3.2.4.3. Kinderlandverschickung (KLV)
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3.2.5. Adolf Hitler – Der rassistische Erziehungsstaat und die völlige Verachtung des Individuums
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3.3. Bedeutung verschiedener Einflussfaktoren auf Hitlerjugend und Pädagogik im Nationalsozialismus
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3.3.1. Bewertung der Jugendbewegungen vor dem Ersten Weltkrieg
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3.3.2. Betrachtung der Entwicklung der Wandervogelbewegung und der Bündischen Jugend nach dem Ersten Weltkrieg
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3.3.3. Gieseckes kritische Bewertung der Wurzeln der HJ
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3.3.3.1. Die Einflüsse der Jugendbewegungen
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3.3.3.2. Die Einflüsse der Wandervogelbewegung und des Fronterlebnisses (Langemarck)
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3.3.3.3. Kontinuität der Jugendbewegungen in der HJ
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3.3.3.4. Die Bedeutung der Reformpädagogik
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3.3.3.5. Einflüsse des preußischen Erziehungsideals
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3.3.4. Bedeutung der NS-Pädagogen
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3.3.4.1. Bedeutung Baldur von Schirachs
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3.3.4.2. Bedeutung Ernst Kriecks und Alfred Baeumlers
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3.3.5. Die Bedeutung der Geisteswissenschaftlichen Pädagogenschaft
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3.3.5.1. Die umstrittene Rolle Friedrich Oetingers/Theodor Wilhelms
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3.3.5.2. Die kontroverse Rolle Herman Nohls
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3.3.5.3. Die Rolle des Kritikers Theodor Litt
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3.3.5.4. Die Bedeutung des Konservativen Eduard Spranger
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3.3.5.5. Die Rolle Erich Wenigers
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3.3.5.6. Die Auseinandersetzung der Geisteswissenschaftlichen Pädagogik mit der NS-Zeit
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3.3.5.7. Geisteswissenschaftliche Pädagogen über die HJ nach 1945
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3.3.6. Rezeption der Werke Hermann Gieseckes Vom Wandervogel bis zur Hitlerjugend“ (1981) und „Hitlers Pädagogen“ (1993)