Die Feldgrauen
Leben, Kämpfen und Sterben an der Westfront 1914–1918
Ein Buch über den Ersten Weltkrieg von Albrecht Rothacher
14 Millionen Mann dienten im Ersten Weltkrieg im kaiserlichen Heer. Zwei Millionen deutsche Soldaten fielen. Das vorliegende Buch stellt ihr Leben, Leiden, Kämpfen und Sterben an der Westfront in den Mittelpunkt. Es ist die Darstellung einer „Kriegsgeschichte von unten“, die die millionenfach gemachten Erfahrungen unserer Vorväter, ihr vaterländisches Pflichtverständnis, ihre soldatische Haltung und ihre Opferbereitschaft verständlicher macht.
Feldpostbriefe, Kompanietagebücher, Kriegsstammrollen, Regimentsgeschichten und unveröffentlichte Erinnerungen aus dem Ersten Weltkrieg wurden ausgewertet und so der Weg einer einzelnen süddeutschen Infanteriekompanie und individueller Soldaten durch die halbjährlich stattfindenden schweren Schlachten nachgezeichnet.
Aus dem Blickwinkel des einfachen Landsers erfährt der Leser hautnah die siegessichere Euphorie während des anfänglichen Bewegungskrieges, dann die mörderische Grausamkeit des Grabenkrieges und der Schlachten um den Argonnerwald, Ypern, Verdun, die Somme, die verlustreichen Kämpfe der Michaels-Offensive, die demoralisierenden Rückzugsgefechte zur Maas – und schließlich den Rückmarsch der Besiegten in die Heimat bis zur Demobilisierung.
Dabei werden die Lebensumstände und die persönlichsten Empfindungen der „Feldgrauen“ in den Gräben und ihrem Hinterland geschildert: Versorgungslage, Unterbringung, Hygiene, der Griff zum Alkohol, das Erleben von Kameradschaft und Natur, Todeserwartungen, Trauer und religiöser Glaube, die Diskussionen über den Sinn des Krieges und der Kriegsführung, erlittene Kriegsverbrechen, das Leiden in Lazaretten, die Kampferfahrungen und Führungsprobleme, die Lust zum Beutemachen, die Entfremdung von der Etappe und der Militärhierarchie, Fraternisierungen, Fahnenfluchten sowie schließlich die allgemeine Erschöpfung, die Unterversorgung und das permanente Ausbluten der Truppe.
Was „Die Feldgrauen“ leistet
Dr. Albrecht Rothacher ist es gelungen, anhand der Rekonstruktion dreier Einzelschicksale ein vielschichtiges Panorama des Geschehens im Ersten Weltkrieg an der Westfront zu zeichnen, das das Leiden der Frontsoldaten auf intensive Weise nachempfindbar werden läßt und es zugleich einbettet in den taktischen und strategischen Zusammenhang der jeweiligen militärischen Gesamtlage.
So entstand ein in der deutschen Geschichtsschreibung wohl einzigartiges Werk, das – empiriegeleitet und der realistischen Schule verpflichtet – geeignet ist, die Selbstzerstörung Europas als Zivilisationsmacht auf den Schlachtfeldern des Ersten Weltkrieges anschaulich zu machen und zugleich der heutigen zeitgeistkonformen Denunzierung und Kriminalisierung jener Soldaten entgegenzuwirken, die selbst Opfer wurden: verraten und verkauft von der damaligen politischen Führung, verheizt von der Obersten Heeresleitung.
„Die Feldgrauen“ ist ein Anti-Kriegsbuch, das den Soldaten, die im Ersten Weltkrieg kämpften und starben, die verdiente Achtung und Ehre erweist.
Über den Autor:
Dr. Albrecht Rothacher, geboren 1955 in Erlangen. Nach dem Abitur in Bensheim 1974/75 Wehrdienst. Sozialwissenschaftliches Studium in Berlin, Konstanz, Bridgeport und New Haven (Connecticut), Florenz und Mitaka (Tokyo). Promotion 1982 an der London School of Economics. Seit 1984 Europäischer Beamter. Nach diplomatischen Posten in Wien und Singapur derzeit Gesandter-Botschaftsrat an der EU Delegation in Tokyo. Zahlreiche Buch- und Artikelveroeffentlichungen zur Geschichte der EU und zur Politik und Wirtschaft Osteuropas und Ostasiens.
ISBN: 9783938176436
720 Seiten, fester Einband
Mit über 100 Bildern vom Frontalltag im Text und 16 Bilderseiten
Format: 210 x 148 mm
Inhaltsverzeichnis dieses Werkes über den Ersten Weltkrieg:
Vorwort
Kapitel 1
- Das Leben, Kämpfen und Sterben an der Westfront als eine „Geschichte von unten“
- Unterbringung im Feld und „in Ruhe“
- Verpflegung
- Alkohol
- Hygiene
- Lebensverhältnisse und Kameradschaft
- Informationsmangel
- Naturerleben
- Vertreibungen
- Kampferfahrungen
- Offiziersmangel und Führungsprobleme
- Todeserwartungen
- Trauer
- Religiosität
- Zum Sinn des Krieges
- Krieg ohne Hass
- Kriegsverbrechen, Kriegsgefangene
- Kriegsbeute
- Kritik an der Kriegsführung
- Psychische Folgen
- Die Militärhierachie
- Fraternisierungen
- Fahnenfluchten
- Das Ende
Kapitel 2
- Regimentsmelder und Fussartilleristen
- Ernst Thälmann
- Adolf Hitler
- Reinhold Maier
Kapitel 3
- Tötungswahrscheinlichkeiten und Überlebenschancen: Eine Infanteriekompanie in der Kriegsstatistik
Kapitel 4
- Eine „durchschnittliche“ Eliteeinheit: Die 5. Kompanie des Infanterieregiments 124 an der Westfront
- Die Mobilisierung
- Der Bewegungskrieg
- Die Kämpfe im Argonnerwald
- Kämpfe vor Ypern I
- Die Somme-Schlacht I
- Ypern II
- In der Somme II
- Ypern III
- Grenzschutz an der niederländischen Grenze
- Ypern IV
- Ruhe im Elsaß
- An der Somme III
- Einsatz vor Verdun
- Rückzugskämpfe an der Maas
- Der Rückmarsch in die Heimat
- Im roten Weingarten
Kapitel 5
- Der Kompaniefeldwebel und zwei Unteroffiziere: Die Brüder Rothacher in der 5./124
Kapitel 6
- Der Kanonier Rudolf Umbreit vor Verdun und an der Somme
- Das Reserve-Feldartillerieregiment 22 von der Mobilmachung bis Verdun
- Die Kriegserinnerungen Umbreits vor Verdun und an der Somme
- Das Reserve-Feldartillerie Regiment 22 von der Somme bis zum Kriegsende
Kapitel 7
- Der Musketier Wilhelm Hansen im Infanterieregiment 95
Kapitel 8
- Im Lazarett
Kapitel 9
- Fahrten in eine kaltgewordene Hölle